Ostermontag

Never lose hope – Niemals die Hoffnung verlieren

13 Am Sonntagmorgen wanderten zwei Jünger nach Emmaus, einem Dorf, das ungefähr zehn Kilometer von Jerusalem entfernt liegt. 14 Unterwegs redeten sie über nichts anderes als über die Ereignisse der letzten Tage. 15 Während sie miteinander sprachen, gesellte sich Jesus zu ihnen. 16 Aber sie erkannten ihn nicht; sie waren wie mit Blindheit geschlagen.

30 Als sie sich zum Essen gesetzt hatten, nahm Jesus das Brot, dankte dafür, teilte es in Stücke und gab es ihnen. 31 Da plötzlich erkannten sie ihn. Doch er verschwand vor ihren Augen. 32 Jetzt fiel es ihnen wie Schuppen von den Augen. „Brannte es nicht wie Feuer in unserem Herzen,“ sagten sie zueinander, „als er unterwegs mit uns sprach und uns die Heilige Schrift erklärte?“
33 Ohne Zeit zu verlieren, liefen sie sofort nach Jerusalem zurück.

Lukas 24, 13-16.30-33a (Übersetzung: Albert Kammermayer) 

Bildbetrachtung

Wir haben viele Bilder gesehen. Die Bilder haben uns den Kreuzweg so gezeigt, wie die Malerinnen ihn geschaffen haben. Wir haben diese Bilder gemeinsam betrachtet. Daneben haben wir Bilder vor unserem inneren Auge gesehen, jede*r für sich: Bilder aus der eigenen Lebensgeschichte. Bilder, die uns jeden Tag in den Medien erreichen.

Während wir hier stehen, sitzen oder liegen, geschieht weiterhin Unheil in der Welt, ist unsere Welt weiterhin in vielerlei Formen in Not. In den letzten Wochen haben wir gemerkt, wie diese Not auch unmittelbar bei uns Fuß fassen kann. Unser Leben ist nicht immer nur harmonisch. Unsere Welt umfängt mehr als unseren Tellerrand, mehr als unsere Stadt oder Region, mehr als unser Land.

Mit unserem Kreuzweg verändern wir die Welt nicht, nicht unsere kleine Welt, nicht den Nahen Osten, nicht die Krisengebiete in allen Regionen.

Wir verändern aber unsere Sicht. Und daraus kann in uns die Kraft wachsen, uns für ein solidarisches und friedliches Miteinander einzusetzen. Wir sind nicht allein. Und auch der Tod ist nicht das letzte Bild, das wir sehen.

Seine Sicht verändern, eine neue Perspektive einnehmen, sich die Augen öffnen lassen, umkehren – ganz so, wie die beiden Jüngern, die auf dem Weg nach Emmaus waren.

Segensbitte

Gott, du Mitfühlende, du Barmherziger,

segne die Erde, die das Leiden trägt,
das Leiden deines Sohnes,
das Leiden aller Menschen,
die Erde, die fruchtbar und warm zur Grundlage des Lebens wird,
Erde, die wir in unsere Bilder einarbeiten.

Segne die Liebe, die deinen Sohn seinen Weg so unbeirrt gehen ließ,
die Liebe, die keine Grenzen kennt,
die Liebe, die sich als Bild der Erinnerung in den Stoff zeichnet.

Segne unsere Hände, mit denen wir den Zugriff der Mächtigen abwehren,
mit denen wir zupacken und helfen,
die wir anderen zur Versöhnung reichen.

Segne uns, Gott,
und jeden kleinen Versuch, friedlich miteinander zu leben
mit allen Kulturen, Nationalitäten und Religionen,
und schenke uns deinen Frieden.

Darum bitten wir + im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Amen.

Liedimpuls

Heal the World (Michael Jackson) – Oberstufenchor Cusanus Gymnasium

Abschluss

Lassen Sie zum Abschluss ihren Gedanken freien Lauf und legen Sie sie in den Taizé-Gesang „Mein Hoffnung und meine Freude“. Hören Sie ihn sich an, singen Sie ihn alleine oder in Begleitung des Videos.

Meine Hoffnung und meine Freude, / meine Stärke, mein Licht. / Christus meine Zuversicht, / auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht, / auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht.

T: Taizé nach Jesaja 12,2, M+S: Jacques Berthier (1923-1994), Gesang aus Taizé

Quelle und Herausgeber des Kreuzweges: Bischöfliches Hilfswerk Misereor e.V.