Bestattung
Feier des Abschieds
Wenn ein Angehöriger verstorben ist, beauftragen Sie einen Bestatter. Dieser wird gemeinsam mit Ihnen die nächsten Schritte gehen.
In Absprache mit Ihnen als Angehörige erfolgt dann die weitere Planung für die Trauerfeier und Beisetzung (Termin und Ablauf). Der Bestatter gibt dann die Informationen an das zuständige Pfarrbüro bzw. an den zuständigen Seelsorger direkt weiter. Im weiteren Verlauf wird der zuständige Seelsorger dann Kontakt mit Ihnen aufnehmen, um einen Gesprächstermin zu vereinbaren.
In unserer Seelsorgeeinheit stehen Pfarrer Stefanos und Gemeindereferent Michael Keicher als Seelsorger und Trauerbegleiter sowie für die Durchführung der Trauerfeier und Beisetzung bereit.
Bei Fragen oder Anliegen kommen Sie gerne auf uns zu.
Viele Formalitäten kann Ihnen ein Bestatter abnehmen – je gründlicher Sie sich rechtzeitig damit vertraut machen, umso besser behalten Sie selbst im Trauerfall die Übersicht und fühlen sich von den vielen Entscheidungen nicht überfordert.
In Heilbronn gibt es mehrere Friedhöfe mit einer großen Vielfalt von Bestattungsmöglichkeiten (Heilbronner Friedhöfe). Nach der ersten Entscheidung über Erd- oder Feuerbestattung gibt es verschiedene Grabformen mit Namensgebung und persönlicher Gestaltung bis hin zu der anonymen Bestattung, bei der aber die Angehörigen die Beisetzung miterleben und gestalten können.
Das Reqiuem ist die Messe für Verstorbene, auch Sterbe- oder Seelenamt genannt. Dieser Gottesdienst ist eine Eucharistiefeier, welcher ein Priester vorstehen muss.
Das Requiem ist Bestandteil der römisch-katholischen Begräbnis-Liturgie, ist in ihrer Feier in den letzten Jahren aber stark zurück gegangen. Da andere Gottesdienstformen den Teilnehmenden heutzutage oftmals gerechter werden, da sie mit der Eucharistiefeier häufig wenig vertraut sind.
Sollte ein Requiem gewünscht werden, versuchen wir dies natürlich zu ermöglichen. Das Requiem würde dann der Beisetzung (unmittelbar) vorausgehen und in der Kirche stattfinden. Anschließend erfolt dann die Beisetzung.
Unterstützung und Angebote für Hinterbliebene nach einem Suizid finden Sie beim Arbeitskreis Leben e.V., welcher auch eine Beratungsstelle in Heilbronn betreibt.
Der Arbeitskreis bietet neben der Beratung und Begleitung u.a. auch eine Trauergruppe für Hinterbliebene an. Weitere Angebote finden Sie auf der Webseite.
Der demographische Wandel unserer Gesellschaft hat zur Folge, dass sich auch die Friedhofs- und Bestattungskultur nachdrücklich verändert. Die Nachfragen für alternative Bestattungsformen seitens vieler Gemeindeglieder nehmen stetig zu. Im Kern ist dies der Bedarf an Grabformen, die von der Grabpflege und Unterhaltung „entpflichten“.
Es gibt inzwischen bereits eine Reihe von alternativen Bestattungsformen auf dem Westfriedhof in Heilbronn-Böckingen (z.B. „Gräber im Park“, „Kolumbarium im Buchenhain“) und auf dem Hauptfriedhof in Heilbronn-Stadt (z.B. „Urnengräber an historischen Grabstellen“, „Urnengräber in der Kirschenwiese“), die für alle Heilbronner Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung stehen. Für die Friedhöfe in Biberach, Kirchhausen und Neckargartach sind diese bereits in Planung.
Im Folgenden ein paar Informationen für alle, die sich damit beschäftigen wollen:
Grundsätzlich ist, was das christliche Verständnis von Leben und Tod betrifft, festzuhalten, dass der christliche Glaube davon spricht, „dass der Mensch im Tod nicht untergeht, sondern im Tod von Gott in eine neue Schöpfung verwandelt wird.“ (vgl. „Tote begraben und Trauernde trösten. Bestattungskultur im Wandel aus katholischer Sicht. Die Deutschen Bischöfe – Hirtenschreiben und Erklärungen Nr. 81, Bonn 2005, S.10)
Jenseitsvorstellungen, die sehr stark geprägt sind von einem Aufgehen in die Natur hinein oder reduziert sind auf ein Weiterleben in den Nachkommen, entsprechen nicht unserem christlichen Glauben. Als Christen übergeben wir die Toten letztlich nicht nur der Erde und der Natur, sondern dem Schöpfer und Erlöser Jesus Christus.
Konfessionsübergreifend sind sich die Katholische Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland über folgende wesentliche Merkmale einer christlichen Bestattungskultur einig:
1) Die Nennung des Namens
Der Mensch ist nach biblisch-christlichem Verständnis Abbild Gottes. Von daher kommt ihm eine personale Würde zu, die Ausdruck im Namen findet. An einer Begräbnisstätte sollte daher in irgendeiner Weise der Name des Verstorbenen angebracht werden.
2) Das Anbringen eines religiösen Zeichens
Ein religiöses oder christliches Zeichen, wie z.B. das Kreuz, lassen auf das religiöse Bekenntnis des Verstorbenen schließen.
3) Der abgegrenzte Raum
Friedhöfe machen durch Begrenzungen wie z.B. Mauern deutlich, dass die Verstorbenen einer anderen Existenzform als die Lebenden angehören. Auf diese Weise wird die Totenruhe gewahrt und Besucher eines Friedhofes können diesen eindeutig als Begräbnisstätte wahrnehmen.
Was die Bestattung in einem Ruhewald betrifft, bleiben, selbst wenn all diese Rahmenbeding-ungen gewahrt werden, doch grundlegende Bedenken von Seiten der Kirchen – evangelisch wie katholisch – bestehen. „Urnenbestattungen im Wald fördern privatreligiöse, naturreligiöse oder pantheistische Vorstellungen und verbannen die Verstorbenen noch mehr aus dem alltäglichen Lebensraum der Lebenden.“ – heißt es in einem entsprechenden Schreiben „Bestattungskultur in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Grundsätze – Empfehlungen – Richtlinien“ aus dem Jahr 2011.
In der praktischen Ausführung von Bestattungen im Ruhewald sind der Beteiligung von katholischen als auch evangelischen Seelsorgern Grenzen gesetzt. Für die Diözese Rottenburg-Stuttgart und die Württembergische Landeskirche ist eine Bestattung ganz wesentlich mit der Feier eines öffentlichen Gottesdienstes bzw. einer Trauerliturgie verbunden unter Verwendung christlicher Zeichen.
Tote zu begraben und Trauernde zu trösten sind zwei ganz wesentliche Aspekte der Kirche Jesu Christi auf der Grundlage der christlichen Hoffnung auf die Auferstehung der Toten. Hinsichtlich einer Bestattung im Ruhewald stehen die Kirchen – evangelisch wie katholisch – sehr kritisch wenngleich nicht ganz ablehnend gegenüber. Im Einzelfall braucht es deshalb ein Gespräch zwischen den Angehörigen eines Verstorbenen und eines Vertreters bzw. Seelsorgers der Kirchen.
Pfarrer Matthias Weingärtner (erschienen im Gemeindebrief Advent 2018)