Außen
St. Michael
Chorwand außen
Wer von der B27 kommend durch das Heilbronner Industriegebiet die Neckargartacher Brücke erreicht, erblickt links über den Dächern der Siedlung den weißen Turm und den markanten Bau von St. Michael. Die Kirche hat einen vorzüglichen Standort auf einer Anhöhe zwischen der uralten Römerstraßen-Hohle und der Liebermann-Verbindungsstraße, zwischen dem historischem Ortskern Neckargartach und der neuen Sachsenäckersiedlung.
Die Kirche gehört zu den besten und am originalsten überlieferten Arbeiten des bedeutenden Architekten H. G. Reuter. Der Bau nimmt die Formensprache des Organischen Bauens der 1920er Jahre auf und repräsentiert damit eine wichtige Richtung der Sakralbaukunst aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Gesamtbaukörper erinnert an die Form eines Kristalls.
Der in neun Meter Entfernung freistehende, einem italienischen Campanile ähnelnde Kirchturm unterstreicht durch seine Lage den kristallinen Zentralraum-Charakter des Gotteshauses und trägt durch seine starke Vertikalbetonung zur städtebaulichen Signalwirkung des Gotteshauses bei.
Die Eingangsseite der Kirche ragt wie ein trutziger, mächtiger Schiffsbug aus dem Boden und gibt die Losung aus: „Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt, fährt durch das Meer der Zeit“.
Die Choraußenwand zum Tal, über den Dächern des alten Stadtteils, ist eine wuchtige, leicht geschwungene Betonmauer. Mit vielen Kreuzzeichen ruft sie der Welt zu: „Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Hoffnung!“
