Bronzekreuz im Chorraum
St. Michael
Das große Bronzekreuz über dem Altar stammt von Karl-Peter Blau aus Stuttgart. Geschaffen wurde das mächtige Siegeszeichen 1980/81 für den Altarraum des Deutschordensmünster St. Peter und Paul in Heilbronn. Im Zuge der dortigen Restaurierung wurde es 1995 als Leihgabe nach St. Michael vergeben. Das ursprüngliche Altarkreuz, ebenfalls von Karl-Peter Blau, schmückt jetzt den Gemeindesaal in Heilbronn-Neckargartach.
Blickt man vom Haupteingang der Kirche gegen den hellen Chorraum, so scheint das schwere Kreuz, trotz seiner stattlichen Dimensionen von 160 cm Höhe, 15 cm Breite und 12 cm Stärke, zu schweben.
Im näher kommen werden die figürlichen Details erkennbar. Im Zentrum steht der Gekreuzigte über einem Totenschädel. Die Enden des Kreuzes zeigen die vier Evangelisten in symbolischer Gestalt: unten der Engel (Matthäus), links der Löwe (Markus), rechts der Stier (Lukas) und oben der Adler (Johannes). Weinlaub umfängt – vom erhabenen Christuskörper wie von einem Weinstock ausgehend – den Erlöser und die Evangelisten und schafft die gestalterische Verbindung zu den Passionsdarstellungen auf der Rückseite des Kreuzes. Das Schweißtuch der Veronika mit Christusgesicht steht hier im Zentrum, flankiert von Lanzen, Schwammstock und Leiter.
Die Kreuzenden tragen die restlichen Leidenswerkzeuge, unten drei Würfel mit Hammer und Zange, links eine Geißel, rechts vier Kreuznägel und oben die Dornenkrone. Dieses Kreuz gemahnt nachdrücklich an die Passion. Gleichwohl kündet es durch die Evangelisten und kräftiges Weinlaub auch von der Überwindung des Todes.